Anfang Oktober unternahm ich einen Fotoausflug in das Teichgebiet Niederspree, um Impressionen der diesjährigen Hirschbruft einzufangen. Nach den Erfahrungen von 2021 (siehe Beitrag weiter unten) war ich recht gespannt, was mich in diesem Jahr erwarten würde. Recherchen zufolge wäre die Brunft der Hirsche in diesem Jahr durch die extrem hohen Temperaturen im September wohl etwas später. So machte ich mir Hoffnungen auf mehr interessante Bilder als 2021. Als die Wirtin der Pension, in der ich immer übernachte, dann am Telefon noch davon sprach, dass aktuell täglich ein Wolf gesichtet würde, stieg meine Spannung weiter.
Bei der ersten Erkundungsrunde mit dem Rad zeigten sich schon deutliche Unterschiede zu 2021. Am Teich, der vor zwei Jahren völlig uninteressant war, saßen 15:00 Uhr bereits drei Fotografen an. Von dem durchdringenden Röhren der Hirsche, welches mich damals große Teile des Tages aber vor allem natürlich am Morgen und am Abend begleitet hatte, war fast nichts zu hören. Es waren jedoch deutlich mehr Menschen unterwegs, die meisten mit Kameras. Einige Wege waren neuerdings gesperrt, offenbar um den Ruhebereich der Tiere noch zu vergrößern.
Ich hatte mich dann entschlossen, den ersten Abendansitz an dem Platz einzurichten, wo ich 2021 erfolgreich war. Zum Glück war ich da auch fast allein. Nach längerem Warten zeigten sich dann drei Tiere in guter Entfernung. Allerdings war es schon deutlich nach Sonnenuntergang und das Licht leider grenzwertig.
Am nächsten Morgen wählte ich dann einen anderen Platz aus. Der Sonnenaufgang war traumhaft und ein Eisvogel und ein Grünschenkel vertrieben mir die Zeit, aber Rotwild oder gar Wolf waren nicht zu sehen. Bei dem nach dem Frühstück folgenden Ausflug ins Teichgebiet lenkte ich mein Rad noch an einem anderen bekannten Hotspot vorbei. Am späten Vormittag hätte ich dort nicht mit Rotwild gerechnet. Ich hatte mich jedoch getäuscht. Kaum war ich angekommen, gab ein hier noch ansitzender Fotograf ein Zeichen und da kamen tatsächlich zwei Hirsche und eine Hirschkuh durchs Wasser. Die große Entfernung und das Gegenlicht waren nicht die Voraussetzung für tolle Bilder, aber es war eine beeindruckende Szene.
Später hatte ich mich dann nach Kranichen umgesehen, die mich am Tag zuvor schon bei meiner Anreise fasziniert hatten. Dabei gelangen ein paar schöne Bilder. Beim abendlichen Fotoansitz konnte ich noch Kahlwild beobachten und fotografieren.
Am kommenden Morgen versuchte ich mein Glück am Rande einer nahe gelegenen Lichtung, auf der am Vortag auch schon Rotwild gesichtet wurde. Leider war das vergebens. Schließlich fuhr ich nach dem Frühstück nochmal an den schönen Fleck vom ersten Abend. Aber zu der Zeit war nicht wirklich mit Vierbeinern zu rechnen und so beschlossen ein paar Bilder von den vielen Silberreihern den Ausflug.
Insgesamt waren das wieder zwei erlebnisreiche Tage in der schönen Landschaft des Teichgebietes Niederspree. Auch wenn meine Erwartungen auf sehenswerte Bilder der stolzen Hirsche etwas höher waren, konnte ich doch wertvolle Eindrücke mit nach Hause nehmen. Wild lebende Tiere sind nun mal nicht auf Bestellung zu sehen und eigentlich ist das ja auch gut so.
Das Thema Wolf war übrigens vor Ort in aller Munde und viele der Fotografen hatten wohl schon einen gesehen, aber meist in sehr großer Entfernung, so dass wirklich interessante Bilder eher selten waren. Mit der weiteren Verbreitung der Wölfe wäre das sicher ein Ziel für einen weiteren Besuch in der Lausitz in den nächsten Jahren.